Mitteldeutsche Zeitung, 21.Oktober 2024

Beim 24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr Mehringen geht es Schlag auf Schlag. Welche Übungen die zukünftigen Brandbekämpfer besonders gut absolviert haben.

Der Umgang mit den Feuerwehrgeräten steht auch auf der Agenda, hier probiert sich Mia aus. FOTOS (3): FEUERWEHR MEHRINGEN

Gemeinsam wird eine Ölspur beseitigt. Die hatten die Übungsleiter vorab aus Kakao gelegt.
Der Brandeinsatz am Morgen ist einer der Höhepunkte des 24-Stunden-Dienstes der Mehringer Jugendfeuerwehr.
Eine Person steckt noch im Unfallauto. Die Jugendlichen versuchen, das Auto zuöffnen.
FOTO: KATRIN WURM

Von Katrin Wurm

Aschersleben/MZ. Ein verunfalltes Auto mit eingeklemmter Person, eine Ölspur durch den Ort, auslaufende Kraftstoffe aus einem Pkw, ein verrauchtes Industriegebäude, aus dem zwei Personen gerettet werden müssen oder eine hilflose Katze auf einem Baum, die nicht mehr allein herunter kommt. Die Jugendfeuerwehr in Mehringen hat eine Menge zu tun. Auf eine Alarmierung folgt die nächste. Zum Glück handelt es sich nur um Übungen, denn von Freitag auf Samstag haben die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Mehringen ihren 24-Stunden-Dienst absolviert. „Das volle Programm haben sich die Jugendlichen so gewünscht und wir haben die vielen Übungen gern vorbereitet“, sagt Ortswehrleiter Martin Bork, der seinen vielen helfenden Kameraden dankt. „Etwa 25 Kameraden haben die Übung unterstützt“, sagt er und zählt einige der vielen Übungen auf.

Los geht alles am späten Freitagnachmittag mit der Errichtung des Nachtlagers und einer Einweisung. Schnell steht die erste Alarmierung an, eine Ölspur in der Alten Bahnhofstraße. „Die haben wir mit Kakao gelegt“, informiert Martin Bork. Die 300 Meter lange Spur müssen die Kinder binden und die Fahrbahn schließlich abstumpfen. „Das haben sie wirklich richtig gut gemacht und auch Teamgeist bewiesen“, lobt der Ortswehrleiter.

Am Abend geht eine weitere Alarmierung ein. In einem verrauchten Industriegebäude befinden sich noch zwei hilflose Personen. Sofort rücken die Jugendlichen aus. „Bei null Sicht müssen sie versuchen, die Personen aus dem Gebäude zu holen. Dafür haben sie eine Wärmebildkamera genutzt“, so Bork. Den Jugendlichen gelingt schließlich die Rettung und sie schaffen es auch, das Gebäude mittels Überdruckbelüftung rauchfrei zu machen. Die verletzten Personen aus dem Gebäude müssen per Luftrettung ins Krankenhaus gebracht werden. „Den Hubschrauber simulieren wir bei den Übungen mit der Drohne“, erzählt Martin Bork. Auch hier sind sein Team und er zufrieden: „Das haben sie wirklich gut gemeistert.“

Danach geht es für die Jugendlichen gleich weiter zu einer Kleingartenanlage, wo sich eine vermisste und verwirrte Person aufhalten soll. Es folgt eine Übung zu einem Brandmeldeeinlauf, „der sich als Fehlalarm herausstellt. Mit Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen haben Feuerwehren ja immer wieder zu tun, bei uns vor allem die Ortsfeuerwehr Aschersleben.“

Die Nachtruhe endet Samstagmorgen gegen 7 Uhr mit der Alarmierung eines Gebäudevollbrandes am Westerberg. „Um das zu simulieren, wurde aus Paletten ein kleines Haus gebaut und angezündet.“

Eine der letzten Alarmierungen geht am Samstagvormittag ein: Pkw-Unfall mit eingeklemmter Person lautet das Einsatzstichwort. Bei der Übung können die Jugendlichen einige Feuerwehrgeräte wie Säge oder Rettungsschere ausprobieren.

An dem 24-Stunden-Dienst haben 19 Jugendliche teilgenommen. „Drei von ihnen sind keine Mitglieder der Mehringer Jugendfeuerwehr, aber werden es ja vielleicht“, so Bork. Denn der Dienst sei auch für eine mögliche Nachwuchsgewinnung gedacht. „Vielleicht möchte der ein oder andere ja dann bei der Mehringer Jugendfeuerwehr mitmachen“, so Bork.