Florian Franke ist neuer Jugendwart der Ortsfeuerwehr. Wie der 26-Jährige dazu gekommen ist und was ihm die Arbeit bedeutet.

Mitteldeutsche Zeitung von Detlef Anders

Mehringen/MZ. Florian Franke ist unverkennbar Sachse. Er stamme aus Callenberg bei Hohenstein-Ernstthal, berichtet der 26-Jährige, der seit Jahresanfang Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr in Mehringen ist, im dezenten Sächsisch. Die ersten der mittwochs stattfindenden Übungsnachmittage mit den elf Kindern und Jugendlichen aus Mehringen hat er bereits bestritten. Er tritt in große Fußstapfen. Die Mehringer hoffen, dass Franke seine Arbeit so gut macht, wie seine Vorgänger Martin Bork und Marco Müller. Ihre Arbeit als Jugendwarte hatte der aktiven Wehr des Wipperortes einige Zugänge aus dem eigenen Nachwuchs beschert. Das soll so bleiben. Wer ist der neue Jugendwart?

Florian Franke hat selbst als Kind in der Jugendfeuerwehr seines Heimatortes angefangen. Später habe er die Jugendwartin unterstützt, berichtet er. Sogar einen Lehrgang zum Jugendwart hatte er in der Heimat begonnen. Dass es ihn dann aber in den Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt verschlagen hat, lag an der Liebe, sagt er. Vor vier Jahren zog er mit seiner Freundin nach Schackenthal. Er bekam einen Job als Zerspanungsmechaniker. Heute arbeitet er bei der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik AG. Und weil er wie in der Heimat zu einer Feuerwehr wollte und seine Partnerin aus Mehringen kam, sprach er eines Tages den Mehringer Ortswehrleiter an. Franke kam zum Dienstabend und blieb. Auch als sich die Liebe auseinandergelebt hat.

Nicht nur der Job, vor allem die Feuerwehr sei ein großer ausschlaggebender Punkt gewesen, weshalb er dann nicht zurück zu seinen Eltern gezogen ist, berichtet Franke. „Ich bin in Sachsen mit der Jugend groß geworden und wollte die Jugend nicht im Stich lassen“, erklärt er den Schritt zum Betreuer der Jugendfeuerwehr. Und weil ihm das in der Heimat schon Spaß bereitet hat, wollte er auch in seiner neuen Heimat zur Feuerwehr. „Und warum nicht wieder zur Jugendfeuerwehr.“ Seit einem Jahr ist der Sachse in Mehringen heimisch, auch wenn die Familie weiter weg wohnt. „Ich habe hier Anschluss gefunden und hier bei der Feuerwehr meine Freunde gefunden.“ Was ihn bei der Jugend reizt? Das ist die Dankbarkeit dafür, dass man für sie da ist, sagt Florian Franke. „Die Jugendfeuerwehr ist ein Teil von meinem Leben“, erklärt er nach den drei Jahren als Betreuer und als neuer Jugendwart.

Zu der Feststellung seines Vorgängers Marco Müller, der zwölf Tage Urlaub im Jahr für die Jugendfeuerwehr genommen hat, sagt er: „Das wäre für mich kein Opfer.“ Natürlich habe man Verantwortung, aber er macht dabei ja in Zeltlagern auch Urlaub. Durch die Schichtarbeit kann er aber nicht jeden Mittwoch die Ausbildung der Jugendlichen leiten. Florian Franke sieht die Jugendarbeit als Leidenschaft an. Neben seinen anderen Hobbys Motorradfahren, seinem Hund und dem Gärtnern im gepachteten Kleingarten in Mehringen. Neue Ziele mit dem Feuerwehrnachwuchs will Franke nicht verraten. „Solange sie mitmachen und es ihnen Spaß macht, ist das gut“.