Mitteldeutsche Zeitung,Samstag, 28. Juni 2025

Für Ascherslebener Schüler starten heute sechs Wochen Auszeit von Lehrbuch und Arbeitsheft. Welche Erwartungen man als Siebentklässler an die Ferien hat.

Die Zweitklässer der Grundschule in Mehringen freuen sich über ihre Zeugnisse – jetzt können die Ferien starten. FOTO: FRANK GEHRMANN

Von Thilo Leuschner und Katrin Wurm

Aschersleben/Mehringen/MZ. Aschersleben hat Sommerferien – zumindest alle Schüler und Lehrer. Denn auch wenn die sechs freien Wochen offiziell erst am Montag starten, muss doch seit gestern schon niemand mehr die Schulbank drücken oder an der Tafel stehen. Die Frage ist: Was macht man mit so viel Freizeit? Die MZ hat sich an der Burgschule in der Klasse 7a von Lehrerin Janine Freitag umgehört.

Die 13-jährige Chiara kann sich vor Terminen kaum retten. „Ich starte dieses Wochenende mit dem Ferienlager der Jugendfeuerwehren in Güsten“, freut sie sich. Mit ihrer Drohndorfer Jugendfeuerwehr geht es außerdem zum Campen nach Soltau. Zwischendurch ist Spanienurlaub angesagt und mit ihren Freunden will die Siebentklässlerin auch noch Konzerte besuchen. „Ich habe viel
vor, aber ich sehe es trotzdem als eine große Ausruhpause“, sagt Chiara.

Eine andere Philosophie verfolgt ihre Klassenkameradin Lilly: „Ich habe meine Ferien nicht komplett durchgeplant. Ich werde sehen, was sich ergibt.“ Der einzig feste Termin ist ein Dänemarkurlaub mit der Familie. Ansonsten will die 13-Jährige gerne mal shoppen gehen. Große Erwartungen habe Lilly an ihre Ferien nicht, „aber ich weiß jetzt schon, dass sie mir sehr guttun werden.“

Auch Serzan, 14 Jahre alt, hat keine Pläne für die Ferien geschmiedet. Er fühlt sich in seinem gewohnten Umfeld am wohlsten. „Ich werde auch in den Ferien den größten Teil meiner Zeit mit meinen Freunden verbringen. Da ändert sich nicht viel“, sagt er und wäre auch nicht traurig, wenn es nicht in den Urlaub ginge.

Mit großer Euphorie startet Leoni in die Ferien, denn sie feiert in zwei Wochen ihren 14. Geburtstag. „Ich mache eine große Feier mit Familie und Freunden“, erzählt sie. Außerdem soll es an die Ostsee gehen. Doch auch in heimischen Gefilden weiß die Burgschülerin, wo sie es sich gemütlich machen kann: „Wir fahren zwar in den Urlaub, aber wir haben auch einen schönen Garten. Da werde ich viel Zeit verbingen.“ Trotz allem hat Leoni bereits auch das Ende der Ferien im Blick: „Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufs neue Schuljahr. Ich freue mich, in eine höhere klasse zu kommen, aber ich mache mir auch ein wenig Sorgen, dass alles schwerer wird.“

Für den 15-jährigen Mohamad werden die Ferien abenteuerlich, er besucht einen Onkel in der Schweiz. Was ihn dort während der drei oder vier Wochen erwartet, weiß er aber noch nicht so recht. „Ich weiß nur, dass sie dort Französisch sprechen, aber ich stelle es mir schön vor“, sagt er. Auf die Alpen angesprochen wird ihm klar, dass er auf Wandern so gar keine Lust hast. Mohamad ist sich jedoch sicher, dass er seine Zeit in der Schweiz auch spaßig verbringen kann.

Zu den Umherreisenden gehört in den kommenden Wochen auch Maya. Die 13-Jährige ist erst bei ihrem Vater, dann bei ihrem Stiefvater, im Kroatienurlaub und auch mit ihrer Mutter will sie noch einmal verreisen. „In erster Linie will ich mich mal so richtig ausruhen“, sagt sie. Doch wenn es die Zeit erlaubt, will sie auch mal einen Abstecher nach Barleben machen. „Dort habe ich eine Pferdebeteiligung und könnte auch mal wieder ein bisschen reiten.“

Ortswechsel: Aufregung liegt am Freitag in der Grundschule Mehringen in der Luft. Dort bekommen 87 Schüler ihre Zeugnisse. Für die Viertklässler, die nach den Ferien auf weiterführende Schulen in Aschersleben gehen, gibt es eine Zeugnisfeier im „großen Stil“, sagt Schulleiterin Christina Görsch. „Es wird gemeinsam auf der ‚Insel‘ in Mehringen gefeiert. Das ist ein toller Abschluss der Grundschulzeit, bevor die Kinder in die langen Ferien starten.“