Brandbekämpfung Die Feuerwehr musste am Sonntag zu einem Großeinsatz auf einem Feld bei Mehringen ausrücken. Handelte es sich dabei um Brandstiftung? Von Anja Riske Mehringen/MZ

„Wir haben Glück gehabt“, meint Landwirt Jürgen Arndt, nachdem am Sonntagabend auf einem Feld, das er bewirtschaftet, rund 2,5 Hektar abgebrannt sind. „Das hätte auch anders ausgehen können.“ Der Brand auf dem Acker am Westerberg zwischen Mehringen und Schierstedt hat am Sonntagabend einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Insgesamt 53 Kameraden aus Aschersleben, Drohndorf und Mehringen waren etwa zwei Stunden lang im Einsatz. „Die Feuerwehr war sehr schnell da“, sagt Jürgen Arndt.

Schlimmeres verhindert

„Aufgrund des recht starken Windes war es unser oberstes Ziel, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern“, erklärt Einsatzleiter Stephan Wienchor am Tag danach. Das Feuer sollte nicht auf den Bahndamm und die Felder dahinter übergreifen, auf denen das Getreide anders als bei Jürgen Arndt bereits reif zur Ernte war. Der entstandene Schaden wäre dann noch weitaus größer gewesen. Dass es dazu nicht gekommen ist, meint Jürgen Arndt, wenn er von „Glück im Unglück“ spricht. Die Kameraden der Feuerwehr haben im Einsatz ein älteres Fahrzeug so umgerüstet, dass es den Vegetationsbrand gut löschen konnte, schildert Einsatzleiter Wienchor. Eine Schneise, die mit Hilfe eines Pfluges gezogen wurde, sollte zudem sicherstellen, dass eventuelle Glutnester sich nicht erneut zu einem Brand entwickeln.

Suche nach der Ursache

Während der Zwischenfall dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr zwar noch relativ glimpflich ablief, bereitet die mögliche Ursache Landwirt Jürgen Arndt Sorgen. „Wir haben eine Flasche mit Brandbeschleuniger gefunden“, sagt er. Und zwar an dem Ort, an dem das Feuer vermutlich ausgebrochen war. Die Polizei ermittelt derweil weiter in alle Richtungen, erklärt Sprecher Marco Kopitz. So lange man die Brandursache nicht eindeutig bestimmen könne und nicht geklärt sei, ob die Flüssigkeit in dem gefundenen Behältnis einen Brand – zumal dieser Größenordnung – ausgelöst haben kann, schließe die Polizei auch eine Selbstentzündung nicht aus. Dass das Getreide von allein Feuer gefangen hat, hält Jürgen Arndt jedoch für unwahrscheinlich. Das haben das Wetter und die Umgebung seiner Ansicht nach schlicht nicht hergegeben.

Steigendes Risiko

Warum jemand das Feld anzünden sollte, das er bewirtschaftet, kann sich Jürgen Arndt nicht erklären. „Vielleicht war es irgendein Verrückter, der Freude am Feuer hat“, meint er. Sollte dem wirklich so sein, habe er schon jetzt Angst vor den nächsten Wochen. Denn die Ernte sei vielerorts noch nicht abgeschlossen und werde noch rund vier Wochen in Anspruch nehmen, so der Landwirt. Würde dann jemand auf einem der Äcker ein Feuer legen, könne das noch sehr viel schneller sehr viel weitreichendere Folgen haben als der Brand am Sonntagabend.