Freude an Wipper und Eine
Westdorf und Mehringen sind beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Sieger geworden. Im nächsten Jahr vertreten sie den Kreis landesweit. Und haben sich dafür viel vorgenommen.
Mitteldeutsche Zeitung vom 13.11.2024 von Detlef Anders und Kerstin Beier
Aschersleben/Aderstedt/mz. Mehringen, Westdorf und Zens – das sind die Kreissieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Diese drei Orte haben sich für die Teilnahme am Landeswettbewerb qualifiziert, zur feierlichen Abschlussveranstaltung und Preisvergabe waren alle Teilnehmer am Montag nach Aderstedt eingeladen. Und es waren viele, die mitgemacht haben. 27 Orte und Ortsteile von Aderstedt bis Zuchau haben sich der Konkurrenz gestellt und sich beworben. Das ist Teilnehmerrekord. Gesucht war das engagierteste, innovativste und aktivste Dorf – bewertet wurde nach Kriterien, die das Land vorgegeben hat. Am Ende lagen Mehringen, Westdorf und Zens gleichauf an der Spitze.
„Wir haben uns tierisch gefreut“, sagt Westdorfs Ortsbürgermeister Ronny Küster nach der Preisverleihung. Nach dem dritten Platz 2006 und einem Stern beim Vorgängerwettstreit Anfang der 1990er Jahre nun Kreissieger – damit haben die Westdorfer nicht gerechnet. Küsters Vorgänger Martin Quitschalle hatte die Bewerbung angeregt, um die sich dann Heimatvereinschefin Doreen Koster kümmerte.
Was der Jury in Westdorf besonders gefallen haben könnte? Ronny Küster denkt, dass bei der Präsentation Leidenschaft spürbar war, dass alle Vereinsvorstände für Westdorf brennen und an einem Strang ziehen. Im Vorfeld hatten sie sich auch eine Strategie überlegt, wie sie Westdorf nach außen präsentieren, um die Konkurrenz zu übertrumpfen.
Dass gleich vier Ortschaften aus Aschersleben in die Top 10 kamen und zwei sogar Kreissieger wurden, habe bei Oberbürgermeister Steffen Amme für eine stolzgeschwellte Brust gesorgt, sagt Küster, der mit ihm auf der Bühne stand. Plätze unter den ersten zehn errangen auch Wilsleben, Drohndorf und Frose.
Mit dem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro könnte der Kinderspielplatz vielleicht mit einem neuen Spielgerät aufgewertet werden, überlegt der Ortschef, der mit Doreen Koster und Lucia Brune vom Feuerwehrförderverein zur Preisverleihung gekommen war.
Große Freude auch in Mehringen. „Ich bin echt stolz darauf, wie bei der Präsentation alle mit dem Herzen dabei waren“, erinnert sich Ortsbürgermeisterin Annika Fügner-Meier an den Besuch der Bewertungskommission. Kita, Schule, Feuerwehr und Gewerbetreibende haben sich vorgestellt, und Höhepunkt sei die Präsentation der Vereine im Rondell gewesen. „Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen“, sagt sie, „die Konkurrenz war echt groß.“ Bei der Bewerbung habe sie auf die Erfahrung von Kerstin Webel bauen können, die Mehringen 2006 zu einer erfolgreichen Teilnahme führen konnte. Den neuerlichen Erfolg sieht sie als Bestätigung dafür, „dass wir gemeinschaftlich viel schaffen können“. Als Ortsbürgermeisterin fühle sie sich „super unterstützt“, allein für den Tag der Präsentation habe es 50 Namensschilder gebraucht, die zu drucken waren. Dieses Gemeinschaftsgefühl sei es wohl auch, das die Jury überzeugt habe.
Auf die nächste Runde, den Landeswettbewerb, werde sich Mehringen gut vorbereiten, verspricht sie. Da gelte es, noch eine Schippe draufzulegen, „aber ich hab noch was in petto“, sagt die Ortschefin lachend. Verraten wolle sie noch nichts, „aber wir geben das Beste.“ Was Mehringen mit dem Preisgeld anfangen will, ist noch nicht klar. Im Ortschaftsrat werde man gut überlegen, wie das Geld einzusetzen ist. „Ich finde es gut, dass dieses Mal alle Teilnehmer eine finanzielle Anerkennung bekommen haben“, so Annika Fügner-Meier.