GRÜNANLAGE Geduld wird mit blumiger Vielfalt belohnt. Von Detlef Anders Mehringen/MZ

Auf dem Friedhof in Mehringen ist vor zwei Jahren eine Blühwiese entstanden, über die sich Ortsbürgermeister Albrecht Schneidewind heute sehr freut. „Wenn man sieht, dass jeden Tag andere Blumen blühen, dann gefällt mir das“, sagte Schneidewind in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Er berichtete von einem Anrufer, der ebenfalls sein Lob dafür aussprach.

Auf der 1.500 Quadratmeter großen Fläche links des Eingangs, auf der seit Jahrzehnten keine Gräber mehr waren, sollte der Pflegeaufwand für die Unkrautbeseitigung verringert und ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Schneidewind hatte dafür sogar Kontakt zur Hochschule Anhalt aufgenommen, die ihn bei der Saatgutauswahl und -besorgung beriet. Schneidewind hatte das Saatgut dann mit Ortschaftsrat Ralf Buchmann selbst ausgebracht und im ersten Jahr Beschwerden geerntet, weil das „Unkraut“ nicht gemäht wurde. Er habe sich dann an den für die Grünanlagen zuständigen Fachmann des Bauwirtschaftshofes, Holger Dietrich, gewandt und ihm gesagt, sie könnten es wieder kurz mähen, schildert der Ortschef auf MZ-Nachfrage.

Doch Dietrich habe das Potenzial gesehen und zum Durchhalten geraten. „Für ungeduldige Leute ist eine Blühwiese nichts“, erfuhr Schneidewind. Abgeräumt wird nun durch den Bauwirtschaftshof erst dann, wenn aus den vertrockneten Blüten die Samen ausgefallen sind, aus denen die Wiese im nächsten Jahr wieder neu entstehen kann. Und das mit Erfolg. „Da ist so viel Leben drin, so viele Insekten und alle zwei oder drei Tage eine neue Farbe“, berichtet Schneidewind nicht ohne Stolz auf die Idee.