STRASSENBAU Warum den Anwohnern nach der Übergabe von Mehringen Angerstraße das Mähen verboten ist und was der Ortschef mit dem „Westwall“ verglichen hat. Von Detlef Anders Mehringen/MZ

Das Mähen des Unkrautes auf den neuen Grünanlagen in der Angerstraße in Mehringen ist den Anwohnern untersagt worden. Ortsbürgermeister Albrecht Schneidewind wollte sich eigentlich dafür einsetzen, dass die Anwohner die Grünanlagenpflege in eigener Regie übernehmen, wenn sie schon keine Straßenausbaubeiträge mehr zahlen müssen. Doch das sei offensichtlich von der Stadt Aschersleben verboten worden, musste Schneidewind im Gespräch mit Einwohnern der Angerstraße erfahren. Autos könnten durch beim Mähen herumfliegende Steine beschädigt werden, erfuhr er von den Anwohnern. Schneidewind wollte diesen eigentlich raten, das Mähen im gegenseitigen Einvernehmen mit den Nachbarn in Angriff zu nehmen. Also vor dem Mähen den Nachbarn einfach bitten, das Auto wegzufahren. Man könnte ja hinterher mit dem Nachbarn als Dankeschön für das Wegfahren noch ein Bierchen trinken, „und schon ist das gelebte Nachbarschaft“, berichtete der Ortsbürgermeister über seine Vorstellungen. „So haben wir es doch die ganzen Jahre in Mehringen praktiziert, und das hat gut funktioniert“, erklärte Schneidewind. Man müsste ja auch nicht am Abend mähen, wenn alle die Autos abgestellt haben. Bei einer Nachfrage bei der Stadt Aschersleben habe er das Verbot bestätigt bekommen, berichtete Albrecht Schneidewind. Allerdings mit einer anderen Begründung. Die Baufirma hätte eine zweijährige Gewährleistung auf die von ihnen errichteten Anlagen, habe es als Erklärung gelautet. Schneidewind lobte dennoch einige der Anwohner, die vor ihrem Haus Blumen gepflanzt haben. „Ich finde es schön, dass die Leute in der Siedlung nach dem Straßenbau die Grünanlagenpflege selbst übernommen haben“, meinte der Ortschef noch. Ratsfrau Silvia Wollmann plädierte dennoch dafür, die Anwohner, die es tun möchten, auf die Grünanlagen zu lassen, um diese zu pflegen. Die Ortschaftsrätin lobte das Ergebnis des Straßenbaus. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich da lang gehe.“ Schneidewind hob noch einmal die beseitigten Klärgruben am Straßenrand hervor. „Man hat ja gedacht, das ist noch ein Überbleibsel vom Westwall“, beschrieb er die Beton-Hindernisse. Auf MZ-Nachfrage bestätigte Bernhard Fuchshuber von der Stabsstelle der Stadtverwaltung Aschersleben die Auskunft. Die Anwohner könnten nach Ablauf der zweijährigen Gewährleistung die Pflege gern übernehmen. Doch bis dahin sei es eine Haftungsfrage. Bei Schäden an den Borden oder Absenkung des Bodens müsste das Bauunternehmen die Mängel in der Gewährleistungszeit beseitigen.