Mitteldeutsche Zeitung, 4. September 2025

In Mehringen ist der Projektzirkus zu Gast. Drei Tage lang proben Grundschul- und Kita-Kinder, ehe sie als Clowns, Zauberer oder Akrobaten in der Manege auftreten.

Kunstvolles auf dem Seil – auch das lernen die Kinder. FOTOS (3): CHRISTINA GÖRSCH
Die kleinen Schwertkämpfer.
Akrobatikeinlagen in der Gruppe werden geübt.
Feuer im Einsatz. FOTO: R.L. EKIM

Von Katrin Wurm

Mehringen/MZ. Das blau-gelbe Zirkuszelt ist auf dem Festplatz „Insel“ in Mehringen nicht zu übersehen. Dort gastiert in dieser Woche der Projektzirkus der Zirkusfamilie Probst. Anders als bei einem herkömmlichen Zirkusprogramm stehen hier keine Profis in der Manege, sondern Kinder aus Mehringen, Drohndorf und anderen Ortsteilen.

Drei Tage lang üben die Grundschülerinnen und Grundschüler der Grundschule Mehringen zusammen mit Kindern aus der Kita Mehringen und der Kita Drohndorf für ihren großen Auftritt. Am Ende zeigen sie als Clowns, Zauberer, Fakire oder Akrobaten, was sie gelernt haben.

Ein Projektzirkus ist eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kitas und einer Zirkusfamilie. Dabei werden die Kinder selbst zu Artisten. Sie lernen verschiedene Kunststücke, trainieren für kurze Szenen und studieren kleine Nummern ein. Am Ende der Probenzeit finden öffentliche Vorstellungen statt, bei denen die Kinder ihr Können in Kostümen vor Publikum präsentieren.

In Mehringen war schon der Aufbau des Zeltes ein Erlebnis. „Am Wochenende haben viele Eltern mit angepackt, das war wirklich toll“, erinnert sich Schulleiterin Christina Görsch. Danach wurden die Mädchen und Jungen in Gruppen eingeteilt – nicht nach Alter oder Einrichtung, sondern gemischt. „Jeder konnte so ein bisschen schauen, was ihn interessiert“, erklärt Görsch. Einige entschieden sich für die Zauberei, andere für die Akrobatik, wieder andere für lustige Clownseinlagen.

Geübt wird seitdem mit großem Eifer. „Wahnsinn, mit welchem Ehrgeiz die Kinder dabei sind – sogar schon unsere Kleinen aus der Kita“, freut sich Steffen Brunkau, Leiter der Kita Drohndorf. Er lobt besonders das Zusammenspiel der drei Einrichtungen, das in dieser Form selten sei. „Eine Sache, die wir gern auch in Zukunft fortsetzen können“, lautet sein Fazit.

Für die Kinder bedeutet das Projekt mehr als nur Zirkusluft zu schnuppern. Viele entdecken neue Seiten an sich selbst. „Das Selbstbewusstsein steigt enorm, die Kinder merken: Ich kann was“, sagt Brunkau. Das spüren auch die Eltern, wenn sie ihre Töchter und Söhne in bunten und schillernden Kostümen auftreten sehen. Die Aufregung ist groß, aber ebenso die Freude.

Das Konzept ist in Mehringen nicht neu. Schon 2017 war der Projektzirkus dort zu Gast. Dass er nun zurückkehrt, freut vor allem die Grundschule. „Solche Projekte stärken das Miteinander“, betont Schulleiterin Görsch.

Neben den Aufführungen im Zelt gibt es bald noch eine weitere Gelegenheit, die Schule besser kennenzulernen: Am Freitag, 26. September, findet dort ein Tag der offenen Tür statt.