FREIZEIT An der Kirche wird der 19. Stempelkasten des Vorharzer Dreiländereckpfades aufgestellt. Was die Firma Novo-Tech aus Aschersleben damit zu tun hat.

von Detlef Anders

Mehringen/MZ – Stempel sammeln– das ist das neue Hobby beim Urlaub in der Ferne wie vor der Haustür. Nachdem im Harz bereits 222 Stempelstellen zu einer Harzer Wandernadel führen, hatten vor eineinhalb Jahren auch einige Enthusiasten aus der Region Aschersleben und Mansfeld Südharz die Idee, in ihren Orten solche Stempelstellen zu schaffen. Ihr Vorharzer Dreiländereckpfad hat nun auch eine Stempelstelle in Mehringen.

Im Gegensatz zu den üblicherweise aus Holz angefertigten Stempelkästen ist der in Mehringen eine Besonderheit. Er besteht ist aus einem witterungsbeständigen Material: dem in Aschersleben hergestellten polymergebundenen Holzwerkstoff GCC, der unter dem Markennamen megawood bekannt ist.

Eigentlich wollten die Mitglieder des Heimatvereins Mehringen einen roten Stempelkasten der Salzlandsparkasse – des Salzländer Kulturstempels – bekommen. Doch das funktionierte nicht so schnell, weiß Annika Fügner-Meier vom Heimatverein. Und so kam es am Dienstag, dass vor der Kirche St. Stephani in Mehringen kein roter, sondern ein grauer Stempelkasten als erster der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

„Das ist der 19. Stempel des Dreiländereckpfades“, berichtete Rico Röse, der Mitinitiator der Aktion. Die Idee zum Standort des Stempels sei von Annika Fügner-Meier gekommen, so Röse. Zusammen mit Frank Fischer, dem Arnsteiner Stadtrat aus Quenstedt und hauptamtlichen City-Manager der Stadt Aschersleben, dem Alteröder Ortsbürgermeister Felix Büttner und dem Neu Platendorfer Ortsbürgermeister Marcus Fleischer gehört Röse, der ehrenamtliche Ortschef von Wieserode, zu den Initiatoren.

„Wir haben in den vergangenen Jahren einige Stempelstellen in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Harz und Salzlandkreis aufgestellt“, sagte Röse zum Namen „Dreiländereck“. Wobei er einräumte, dass bislang nur die Städte Arnstein, Falkenstein, Seeland und Aschersleben einbezogen wurden. „Wir wollten die Region besser bekannt machen“, sagte er und betonte, dass nicht die Harzer Wandernadel abgekupfert wird. Vielmehr sei es der ursprüngliche Plan gewesen, Stempelstellen ihrer Orte in die Route der Harzer Wandernadel aufzunehmen. Doch deren Macher wollten bei 222 Anlaufpunkten bleiben. „Daher sind wir auf die Idee gekommen, das hier ins Leben zu rufen“, so Röse. Bis zum Jahresende soll der Dreiländereck-Pfad 22 Stempelstellen haben. Noch stehen nicht alle. Am Freitag werden in Friedrichsaue und Schadeleben zwei weitere Stempelkästen aufgestellt. Der 22. und letzte Stempel soll dann in die Nähe der Landkreisgrenzen kommen. Es sei ein Fördermittelantrag für eine Sitzraufe und eine Infotafel an dieser Stelle gestellt worden, sagte Röse.

Zur Übergabe des Stempelkastens in Mehringen konnte allerdings noch kein Stempel in ein Stempelheft gedrückt werden. „Die Hefte kommen erst am Mittwoch aus der Druckerei“, so Röse am Dienstag. Sie werden dann in Mehringen auch in „Schulles Konsum“ erhältlich sein. In den Verkaufsstellen der Hefte soll es später auch Buttons oder Anstecknadeln geben für diejenigen, die den Pfad erfolgreich absolviert haben.

Dass die letzten acht Stempelkästen des Vorharzer Dreiländereckpfades aus megawood gefertigt werden, erklärte Frank Fischer mit dem Kontakt zur Firma Novo-Tech beim Aufstellen eines Stempelkastens am Lindenhof in Groß Schierstedt, einem Schulungsobjekt der Firma aus Aschersleben. Dadurch konnte die Firma als Sponsor für die letzten acht Kästen gewonnen werden, berichtete Fischer und betonte: „Die sind natürlich wesentlich witterungsunempfindlicher.“ Und, so der Arnstedter, „sie sind bärenschwer, aber sehr stabil“. Die Besonderheit der Stempel hier ist, dass statt einer Nummer ein Bild der jeweiligen Sehenswürdigkeit, wie in Mehringen ein Motiv der Kirche, oder ein Wappen gestempelt wird. „Wir wollen unsere Region, auch Mehringen, bekannter machen“, so der Vorsitzende des Heimatvereins, Ulrich Fügner. Zu jeder Stempelstelle sollte es auch eine Tafel geben, wünscht er sich. Neben einer Karte des Pfades könnten dort auch Informationen zur jeweiligen Stempelstelle nachzulesen sein. Dass er zur Kirche in Mehringen detailliert Auskunft geben kann, stellte Ortsbürgermeister Albrecht Schneidewind unter Beweis. Der Heimatverein wolle sich um die Tafel kümmern, sicherte Ulrich Fügner zu. Den Kirchgarten möchte er für die Gäste auch offenhalten. „Ich denke, dass das eine gelungene Sache ist“, lobte er die Initiatoren.