Mehringer Kinder üben Verhalten im Straßenverkehr
In der „Villa Kunterbunt“ lernen Kinder, wie sie sicher auf der Straße unterwegs sein können.
Mehringen/MZ – Kai, der Hai, hat seine Brille verloren. Ohne sie sieht er so schlecht, dass er doch glatt ein grünes Ampelmännchen mit einem Brokkoli verwechselt und fressen will. Zum Glück hält Moni, das Monster ihn da noch auf und hilft ihm bei der Suche nach der Sehhilfe. Dabei lernen sie einiges über Ampeln und das Verhalten im Straßenverkehr.
Doch nicht nur die beiden Handpuppen, bedient durch Romi Klemme und Juliane Lange von der Landesverkehrswacht, lernen hier dazu, sondern auch die Kinder der Kita „Villa Kunterbunt“ in Mehringen, die auf Fragen der Puppen stets mit großem Enthusiasmus antworten. „Sie haben sehr gut mitgemacht“, sagt Romi Klemme im Anschluss an das kleine Stück und ergänzt: „Man merkt, dass hier vorher schon viel in der Richtung gemacht wurde.“
Der Aktionstag, der in dieser Woche im Mehringer Kindergarten stattgefunden hat, ist Teil des Projekts „Kinder im Straßenverkehr“ – kurz: KIS. In diesem Rahmen besuche die Verkehrswacht Aschersleben etwa 25 bis 30 Mal pro Jahr Kindereinrichtungen in Aschersleben und seinen Ortsteilen, aber auch im Umland, erklärt Geschäftsführer Rainer Ripala. Viermal bekämen sie dabei Unterstützung von der Landesverkehrswacht mit Puppenbühne und Spielmobil. Die Kinder sollen dadurch für das richtige Verhalten im Straßenverkehr sensibilisiert werden, erläutert Silvana Dirnberger. Die Erzieherin ist selbst Mitglied der Ascherslebener Verkehrswacht und hilft bei der Organisation solcher Projekttage in der „Villa Kunterbunt“. Gerade bei so wichtigen Dingen wie der Helmpflicht beim Fahrradfahren könne man durch solche Aktionen vielleicht sogar auch die Eltern der Kinder erreichen, meint sie.
Beispielsweise, wenn die Kleinen zuhause vom „Eier-Test“ berichten, den Verkehrswacht-Mitglied Jürgen Mattscherodt ihnen draußen vorführt. Er lässt ein rohes Ei, verpackt in einem kleinen Styroporhelm, auf das Pflaster fallen. Auch die Kinder dürfen das ausprobieren. Das Ei bleibt heil. Ohne den Mini-Helm zerschlägt es auf dem Boden. Was das für das Fahrradfahren mit und ohne Helm bedeutet, wird deutlich.
Im Anschluss geht es für die Kinder in kleineren Gruppen in eine Art Stationsbetrieb. Da gibt es unter anderem ein Verkehrszeichen-Memory oder einen Parcours, den die Kinder auf Rad oder Roller absolvieren können. Zuvor nehmen die Fachleute von der Verkehrswacht die Fahrzeuge unter die Lupe.
Der Projekttag in der Kita richtet sich an Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, so Rainer Ripala. In der Grundschule setze die Verkehrswacht ihre Arbeit dann fort. Da organisiere man zum Beispiel die Fahrradprüfung. Wenn die Landesverkehrswacht mit dabei ist, führen ihre Mitglieder zudem auch ein Quiz durch und informieren über das verkehrssichere Fahrrad, sagt Romi Klemme, die sich gemeinsam mit Kollegin Juliane Lange schon auf den nächsten Einsatz in Mehringen vorbereitet, dann an der Grundschule.
Mitteldeutsche Zeitung von Anja Riske, 27.05.2022