Schattige Plätze am alten Gedenkstein
Der Heimatverein stellt eine rustikale Bank auf. Wer sie gesponsert hat.
Mitteldeutsche Zeitung von Detlef Anders
Mehringen/MZ. Mehringen hat wieder eine solide Sitzgelegenheit in der Kreisstraße, unweit der neuen Sparkassensäule. Die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins stellen sie am Maifeiertag vor dem früheren Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf, von dem nach der Demontage der Gedenktafel nur noch ein Stein übrig ist. Gebaut und gesponsert wurde die Bank von Holger Schmidt, der mit seiner Frau den Brennstoffhandel Schmidt in Aschersleben betreibt.
„Mehringen hat zwei solche Gedenksteine – am Ortseingang und hier“, sagt Ulrich Fügner, der Chef des Heimatvereins. Die Steine seien ursprünglich am 22. März 1897 mit einem großen Fest aufgestellt und eingeweiht worden, um Kaiser Wilhelm und Bismarck zu ehren, weiß er. Die Gedenktafeln mit den Porträts verschwanden nach 1945. Die Mehringer nutzten den alten Bismarck-Gedenkstein, um 2010 den Theologen Johann Friedrich Ahlfeld zu ehren, der 200 Jahre zuvor in Mehringen geboren wurde. Am alten Kaiser-Wilhelm-Denkmal wollen die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins später noch wie an der Burg Bünau eine Tafel aufstellen, um die Geschichte der Gedenksteine darzustellen und den Mehringern in Erinnerung zu rufen.
Die alte Bank hatten die Vereinsmitglieder im vergangenen Herbst demontiert, weil sie morsch geworden war. Sie sprachen mit Holger Schmidt und der erklärte sich bereit, mit ihrer vor allem für Kaminholz bekannten Firma, die auch rustikale Gartenmöbel nach Kundenwünschen anfertigt, eine schöne massive Bank zu sponsern. „Ich arbeite hier und mache Krach und Dreck. Warum soll ich da nicht mal was geben“, meint er zur Motivation. Sie haben die Firma hier, auch wenn sie in Aschersleben wohnen. „Das Herz schlägt doch für Mehringen“, betont Schmidt, der bereits für die Feuerwehr eine Bank gebaut hat.