Der zweite Bauabschnitt der Alten Bahnhofstraße wird freigegeben. Wieviel Geld die Stadt aus Eigenmitteln dafür gezahlt hat.

Mitteldeutsche Zeitung am 22.11.2023 von Detlef Anders

Mehringen/MZ. Die Zeit des Holperpflasters für Eltern, die ihre Kinder in die Schule nach Mehringen bringen, ist endgültig vorbei. Nachdem die Stadt Aschersleben in den letzten Jahren bereits die Alte Bahnhofstraße von der Einmündung Angerstraße/Grüne Straße bis zur Zufahrt Kuks auf 630 Metern Länge grundhaft ausgebaut hatte, folgte nun der zweite und letzte Bauabschnitt.

Auf 410 Metern Länge wurde die Straße bis zur Drohndorfer Landstraße seit Juni ausgebaut. Auf 5,5 Meter Breite wurde die Fahrbahn verbreitert. Ein 1,5 Meter breiter Fußweg wurde auf der Nordseite, die Oberflächenentwässerung mit Mulden und Rigolen auf der Südseite hergestellt.

Am Dienstagnachmittag herrscht deshalb zur Straßenfreigabe große Freude. Vor einem Jahr hatte sich Ortsbürgermeister Albrecht Schneidewind das Datum „6.12.2022“ auf einen Bandabschnitt in den Stadtfarben geschrieben, nun „21.11.2023“. Denkwürdige Tage für Mehringen. Die Abschnitte kommen in das Heimatmuseum, so Schneidewind.

Die 710.000 Euro für diesen Abschnitt habe die Stadt zu 100 Prozent aus Eigenmitteln finanziert, betont Oberbürgermeister Steffen Amme und beziffert die gesamte Investitionssumme für beide Abschnitte auf 1,86 Millionen Euro. Die vor 15 Jahren gebaute Wipperbrücke wurde auf 25 Metern ausgespart. Steffen Amme lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Räten, Verwaltung, Firmen und ortsansässigen Vereinen sowie dem Ortschaftsrat. Zum Erntedankfest sei die Straße bereits fertig gewesen, so dass der Festplatz auf der Insel genutzt werden konnte. „Das war ein gutes Beispiel, wie Zusammenarbeit auch funktionieren muss“, findet Amme.

Das Baufeld hatte eine Gesamtfläche von 3.600 Quadratmetern umfasst, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. 2.350 Quadratmeter Straße wurden asphaltiert und 530 Quadratmeter Gehweg gepflastert, 460 Meter Borde gesetzt. Der Ausbau der Alten Bahnhofstraße sei auf Grundlage der abgestimmten Prioritätenliste der Stadt Aschersleben und des geschlossenen Gebietsänderungsvertrages zwischen der Stadt Aschersleben und der Ortschaft erfolgt, betont Steffen Amme.

Albrecht Schneidewind erinnert an den Ursprung der Ausbaupläne und das Vorhandensein der Grundschule, die die einzige ländliche Schule der Stadt Aschersleben ist. Der fließende Verkehr zur Grundschule sei sehr wichtig und er sei froh, dass es durch viele Helfer und Unterstützer eine so schöne Straße geworden ist, sagte der Ortschef. Der andauernde Verkehr während der Freigabe zeige, wie wichtig die Straße ist, meint Schneidewind. Stadtrat Andreas Knoche wundert sich und spielt scherzend mit dem Gedanken an eine Umgehungsstraße.

Dass die durchgehende Straße mit Alter Bahnhofstraße und Angerstraße bis zum Ortsausgang asphaltiert wurde, sei wichtig gewesen, betont Schneidewind. „Große Klasse, Herzlichen Dank!“

„Das ist das einzige Schlupfloch, dass Drohndorf und Freckleben mit Aschersleben verbindet, wenn wir in Mehringen Hochwasser haben“, stellt Ortschaftsrätin Silvia Wollmann stolz fest. Bei Hochwasser könne man nicht durch die Ortsmitte fahren. „Deshalb ist diese Straße für Mehringen unheimlich wichtig. Und sie macht Mehringen schöner als vorher“, lobt sie. Als frühere Schulleiterin meint sie sogar, dass die neue Straße den Weg zur Schule viel kürzer mache, wenn es einen „anständigen Fußweg“ gibt.