Mitteldeutsche Zeitung,, 20. September 2024

„Unser Dorf hat Zukunft“ finden Engagierte aus Mehringen, Westdorf, Drohndorf und Wilsleben. Deshalb sind sie auch Teilnehmer des gleichnamigen Wettbewerbs.

Die Kirche in Wilsleben gehört zu den kulturellen Mittelpunkten im Ort. Hier finden viele Veranstaltungen statt.FOTO: FRANK GEHRMANN

Ortsbürgermeisterin Kathrin Ryssel führt die Jury durch den Ort. FOTO: GEHRMANN

Von Katrin Wurm

Wilsleben/Mehringen/Drohndorf/Westdorf/MZ. Dass man seine Heimat heiß und innig liebt, ist keine Seltenheit. Ob Stadt oder Dorf – wer für sich den passenden Wohnort gefunden hat, kann sich glücklich schätzen. „Unser Dorf hat Zukunft“ finden auch die Bürger in Mehringen, Drohndorf, Wilsleben und Westdorf. Deshalb haben sich Engagierte der genannten Aschersleber Ortsteile für den gleichnamigen Wettbewerb angemeldet. Am Dienstag hat die Jury den ersten Bewerbern einen Besuch abgestattet – unter anderem stehen Frose im Seeland und der Aschersleber Ortsteil Wilsleben auf der Agenda. Am gestrigen Donnerstag besichtigt die Bewertungskommission Mehringen, Drohndorf und Westdorf.

Mit einer Rekordbeteiligung von insgesamt 27 Dörfern bzw. Orten oder Ortsteilen geht damit die nunmehr sechste Wettbewerbsrunde im Salzlandkreis in die heiße Phase. „Gesucht wird das engagierteste, innovativste und aktivste Dorf“, sagt Tilo Wechselberger, der zuständige Fachdienstleiter der Kreisverwaltung und somit auch Teil der Jury. In keinem anderen Landkreis in Sachsen-Anhalt gebe es so viele Bewerber. „Das zeigt, dass es sich im Landkreis sehr gut leben lässt und die Dörfer Zukunft haben“, sagt Wechselberger beim Ortsrundgang in Wilsleben.

Die dortige Ortsbürgermeisterin Kathrin Ryssel ist etwas aufgeregt. „Es ist ja auch ein sehr besonderer Anlass“, findet sie. Dass Wilsleben ein Dorf mit Zukunft ist, stehe außer Frage. „Es lässt sich hier wunderbar leben. Die Vereine sind aktiv und unsere Kirche über die Wilslebener Grenzen hinaus bekannt und beliebt“, wirbt sie im Beisein der Jury für den erstmals im Jahr 983 erwähnten Ort und auch für einen Besuch beim beliebten Wilslebener Wichtelmarkt oder eines der vielen Konzerte. „Unsere Kirche ist ein weltoffener Ort“, sagt sie mit Stolz. Stolz sei man auch auf die freiwillige Feuerwehr, die ebenfalls so einiges auf die Beine stelle. „Wilsleben ist lebenswert“, stellt Kathrin Ryssel fest.

Doch worauf kommt es der Jury eigentlich an? Was fließt in die Bewertung ein? Besonders im Blick habe sie das bürgerliche Engagement, die Umsetzung kreativer Ideen und die Entwicklung einer lebenswerten Zukunft auf dem Lande, heißt es in einer Pressemitteilung des Salzlandkreises. „Es geht um spezielle Potenziale und individuelle Fähigkeiten, die zum Wohle der Dorfgemeinschaft auch unter schwierigen Bedingungen genutzt werden. Wo liegen die Chancen, um an den Herausforderungen des demografischen Wandels und den damit verbundenen Veränderungen in der Nahversorgung, im Nahverkehr, in der Bildung und bei den kulturellen Angeboten zu wachsen?“, informiert Landkreissprecherin Marianne Bothe.

Auch die Orte Drohndorf, Mehringen und Westdorf hoffen aufs Weiterkommen. „Wir haben eine super Infrastruktur und sind ein beliebter Wohnstandort. Die Vereine tragen das gesellschaftliche Leben mit“, wirbt Ortsbürgermeister Ronny Küster für sein Westdorf.

In Mehringen ist man auch stolz auf die hohe Anzahl der Gewerbetreibenden, „es sind zwischen 20 und 24“, weiß Ortsbürgermeisterin Annika Fügner-Meier, die ebenfalls das Engagement der vielen Vereine im Ort lobt.

In Drohndorf sei in die Zukunft investiert worden, findet die dortige Ortsbürgermeisterin Sabine Herrmann und zählt unter anderem Feuerwehrgerätehaus, Brücken und Hochwasserschutzdamm auf. „Viele Ehrenamtliche tragen dazu bei, dass im Ort immer etwas los ist.“

Im Oktober fällt die Entscheidung, welche drei der 27 Orte es in den Landeswettbewerb schaffen.

Annika Fügner-Meier, Mehringen

„Mit dem Kita- und Schulstandort punkten wir bei Familien, auch die Zahl der Gewerbetreibenden ist hoch. Bei uns gibt es einen Konsum und engagierte Vereine.“