Gesundheit
In Mehringen kommt wieder eine gelbliche Flüssigkeit aus dem Hahn. Versorger bietet „Mobiles Trinkwasser“ als Option an.

Mitteldeutsche Zeitung von Katrin Wurm

Mehringen/MZ – Die Mehringer ärgern sich wieder über bräunliches Wasser, das aus ihren Hähnen fließt. Fotos der unappetitlich aussehenden Flüssigkeiten kursieren seit einigen Tagen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Whatsapp. Nicht zum ersten Mal sorgen sich die Bürger um ihr Trinkwasser, bereits Anfang März hat es Probleme gegeben (die MZ berichtete).

Damals war eine vom Versorger Midewa wieder in Betrieb genommene ältere Wasserleitung der „Übeltäter“. Mineralablagerungen in der eigentlich stillgelegten Leitung – aus Aschersleben kommend – waren nämlich für das verfärbte Trinkwasser verantwortlich. Weil sich laut Unternehmen der Trinkwasserverbrauch in den vergangenen Jahren, auch aufgrund der trockenen Sommer, sehr stark erhöht habe, hat sich die Midewa überhaupt erst dazu entschlossen, über die eigentlich stillgelegte Trinkwasserleitung die Orte Mehringen und Groß Schierstedt zusätzlich zu versorgen. Denn bis dahin reichte die Versorgung des Ortes über die aus Sandersleben kommende Leitung aus.

Und nun ist das braune Wasser wieder da: „Mit gezielten Spülungen des Trinkwassernetzes wird weiter intensiv daran gearbeitet, der nach einer Versorgungsumstellung punktuell immer noch auftretenden Braunfärbung des Wassers entgegenzuwirken“, schreibt die Midewa auf MZ-Nachfrage.

Nicht gesundheitsschädlich

Nachdem das Mehringer Ortsnetz im Zusammenhang mit der Versorgungsumstellung bereits Anfang März intensiv gespült wurde und derzeit punktuell Hydrantenspülungen erfolgen, widme sich die Midewa nun auch den Hausanschlüssen. Dabei handelt es sich um die Verbindung zwischen dem öffentlichen und privaten Leitungsnetz. „Der Teil hinter dem Wasserzähler liegt grundsätzlich in der Verantwortung des Hauseigentümers. Deshalb müssen sich die Hauseigentümer auch bei der Midewa melden. Wir können dort als Wasserversorger nicht ohne Auftrag aktiv werden“, informiert Anja Stollberg weiter.

Es könne laut Midewa sein, dass die Ablagerungen durch die Fließbewegungen des Wassers in den Hausanschluss getragen wurden und es deshalb beim Kunden am Wasserhahn in Küche und Bad
zu den unschönen Verfärbungen käme, erklärt der für den Bereich zuständige technische Leiter der Midewa, Marko Hahn.

Man setze alles daran, dass die betroffenen Kunden in Mehringen so schnell wie möglich wieder klares Trinkwasser bekommen. Entscheidend sei, dass alle losen Partikel ausgespült werden.

Betroffene Mehringer können sich deshalb bei der Midewa melden, wenn sie braunes Wasser haben. „Dann wird ein Termin zur Spülung des Hausanschlusses vereinbart, wobei keine Kosten für den Kunden entstehen. Das zuständige Kundencenter ist unter der Rufnummer 03475/6769132 zu erreichen: auch am Gründonnerstag von 8 bis 18 Uhr“, heißt es in einer Stellungnahme.

Zur Überbrückung können Kunden Fünf-Liter-Kanister mit „Mobilem Trinkwasser“ anfordern. Es handele sich um Trinkwasser, das nicht mehr abgekocht werden muss und sofort verzehrfertig ist.

Schäden an Haushaltsgeräten, die mutmaßlich durch die Braunfärbung entstanden sein könnten,
können beim Versorger angezeigt werden. „Wir bemühen uns um eine angemessene Entschädigung“, erklärt Anja Stollberg.

In der Mehringer Kita hat die Braunfärbung schon nachgelassen, heißt es vor Ort auf MZ-Nachfrage. Es seien auch Wasserproben genommen worden, informiert eine Kita-Mitarbeiterin, mit dem Ergebnis, dass die Qualität des Wassers trotz der Färbung gut sei.

„Die optische Beeinträchtigung hat keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen auf das Trinkwasser“, sagt auch Anja Stollberg.

Wer den Versorger nicht während der Geschäftszeiten erreicht oder darüber hinaus Fragen hat, kann auch
die kostenlose 24-Stunden-Nummer wählen: 03475/6 76 91 15.