Woher kommt unser Zucker?
Mitteldeutsche Zeitung, 21. September 2024
Nachhaltigkeit steht an der Mehringer Grundschule hoch im Kurs.
Landwirtin Katy Spanjer informiert in Mehringen über Zucker.Foto: Frank Gehrmann
Von Katrin Wurm
Aschersleben/MZ. Woher kommt eigentlich unser Zucker?, fragen sich die Schüler der Grundschule Mehringen. Landwirtin Katy Spanjer aus Freckleben weiß es aus erster Hand. Sie besucht die Kinder – die sich im Zuge der Nachhaltigkeitswoche auch mit dem Thema Landwirtschaft beschäftigen –, und hat einiges im Gepäck. Zuckerrüben zum Beispiel. Aus den großen Knollen wird der Zucker in sogenannten Zuckerfabriken hergestellt.
Wie das passiert? Darüber kann Katy Spanjer Auskunft geben: „Der Zucker wird aus den Rüben extrahiert. Im Gegensatz zu Zuckerrohr, das zunächst geschnitten und zerkleinert wird, wird die Zuckerrübe geschnitten, gereinigt, gefiltert und gekocht“, erklärt sie. Auch erwähntes Zuckerrohr hat sie dabei. Die bambusartigen Halme wachsen vor allem in tropischen Gefilden. Brasilien ist ein Hauptanbauland.
Dass zur Nachhaltigkeit auch Regionalität gehöre, betont Katy Spanjer. „Die Wege des Zuckerrohrs vom Anbauland bis zu uns nach Europa sind lang und deshalb wird dabei viel CO2 freigesetzt“, weiß Katy Spanjers Tochter Frederike – mittlerweile Schülerin am Stephaneum –, die ihre Mama beim Aktionstag unterstützt.
Passend zum Thema Landwirtschaft haben die Mädchen und Jungen der Grundschule auch Kartoffeln geerntet. „Ein Landwirt aus der Region hat uns das ermöglicht“, freut sich Grundschulleiterin Christina Görsch und berichtet von einem spannenden Arbeitseinsatz auf dem Acker. Gemeinsam mit den Zucchinis und Tomaten aus dem Schulgarten zaubern die Kinder einen schmackhaften Gemüseauflauf. Doch zuerst müssen die Zutaten gewaschen und geschnippelt werden. Eine Teamarbeit, die allen Spaß bereite, ist Görsch überzeugt.
Auch ein Besuch des Windparks bei Drohndorf haben die Kinder absolviert. Wie erneuerbare Energie entsteht, wie groß ein Windrad ist und wie imposant die Flügel der riesigen Windkraftanlagen – all das haben Kinder im Zuge der Exkursion erfahren. „Das war toll“, sind sich die Lehrer einig.
Auf der Tagesordnung steht bei den Mehringern außerdem das Thema Meeresverschmutzung durch Plastik. Die Kinder malen Fische und andere Meeresbewohner und überkleben die Unterwasserbilder mit Plastikresten wie Bonbon-, Joghurt- oder Kosmetikverpackungen. „Das veranschaulicht ganz eindrücklich, wie gefährlich Plastik für unsere Meere ist“, macht die Schulleiterin deutlich.