Mitteldeutsche Zeitung, Donnerstag, 3. April 2025

Mit Begeisterung bringen Kinder der Kita „Wippergeister“ und der Grundschule Mehringen 30 Obstbäume in die Erde. Jedes Kind hinterlässt damit auf dem Burggelände in Freckleben Spuren.

Gemeinsam pflanzen die Kinder aus Freckleben, Mehringen und anderen Orten 30 Obstbäume. FOTOS: FRANK GEHRMANN
Die örtliche Feuerwehr packt mit an und versorgt die neu gepflanzten Bäume mit
einer ordentlichen Ladung Wasser.

Von Katrin Wurm

Aschersleben/MZ. Ein frischer Wind weht über das Burggelände in Freckleben, dunkle Wolken ziehen schnell am Himmel entlang. Doch die etwas kühlere Witterung hält die Kinder der Frecklebener Kita „Wippergeister“ und die Erst- und Zweitklässler der Grundschule Mehringen nicht auf. Mit roten Wangen und voller Eifer greifen sie zu ihren Schaufeln, graben Löcher in die Erde und setzen vorsichtig junge Obstbäume ein. Denn es handelt sich um einen besonderen Tag – insgesamt 30 neue Bäume sollen ihre Wurzeln schlagen.

Natur erleben

„Es sind Apfelbäume, Birnenbäume, Kirschbäume und Pflaumenbäume – alles alte Sorten“, erklärt Marcel Hänsgen. Der Frecklebener Forstunternehmer gehört zu den Initiatoren der Aktion, die so ähnlich bereits vor sechs Jahren stattgefunden hat. „Jedes Frecklebener Kind soll einen Baum hier auf dem Burggelände bekommen“, sagt Hänsgen und zeigt auf die frisch gepflanzten Bäumchen. Neben jedem Obstgehölz steckt ein kleines Namensschild aus Metall, gesponsert vom Anlagenbau Sandersleben.

Die Grundschulkinder teilen sich jeweils zu dritt ein Bäumchen – und einige von ihnen pflanzen heute bereits ihren zweiten, weil sie vor sechs Jahren als Kitakinder schon einmal dabei waren.

„Mir ist es wichtig, die Kinder in die Natur zu holen und ihnen zu zeigen, wie schön ihre Heimat ist“, betont Hänsgen. Er hat eine klare Vision: Die Kinder sollen später einmal hierherkommen, ihr eigenes Obst ernten und vielleicht sogar Saft oder Marmelade daraus machen. „Sie sind ja auch stolz, ihre Namen auf den Schildern zu sehen“, sagt er und lächelt.

Tatkräftige Unterstützung kommt vom Frecklebener Heimatverein, der die kleinen Gärtner mit Snacks und Getränken versorgt. Auch die Feuerwehr packt mit an – sie hilft nicht nur beim Gießen der frisch gesetzten Bäume, sondern sorgt mit ihrem großen Fahrzeug für staunende Kinderaugen.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Mansfeld-Südharz ist ebenfalls vor Ort und gibt den jungen Teilnehmern spannende Einblicke in die Erste Hilfe. „Das hat jetzt zwar nichts mit der Pflanzung zu tun, aber Blaulicht geht immer“, sagt Hänsgen schmunzelnd.

Heimfahrt mit dem Kremser

Zum krönenden Abschluss erwartet die Grundschulkinder noch ein besonderer Höhepunkt: Landwirt Klaus Kilian holt sie mit einem Kremser ab und bringt sie zurück zur Schule nach Mehringen – eine Fahrt, die für viele das Sahnehäubchen auf diesem gelungenen Pflanzvormittag ist.

Und so sind sich alle einig, dass auch in Zukunft auf dem Burgberg in Freckleben für die Jüngsten des Ortes gepflanzt werden soll.